Ransomware - Funktionsweise, Notfallmaßnahmen und Vorbeugung
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Ransomware?
- Verbreitung und Infektion
- Erkennung von Ransomware
- Verbreitungsmethoden von Ransomware
- Erkennen von Ransomware
- Prävention
- Sicherheitssoftware zur Abwehr von Ransomware
- Schritte im Falle eines Ransomware-Angriffs
- Datenwiederherstellung nach einem Angriff
- Schlussfolgerung
- Fragen und Antworten zu: Ransomware
Einleitung
Bereits seit einigen Jahren - Tendenz stark steigend - stellt Ransomware eine der größten Bedrohungen für die IT-Sicherheit dar. Charakterisiert durch die Verschlüsselung von Dateien auf infizierten Systemen, verlangen Cyberkriminelle ein Lösegeld für die Entschlüsselung. Ereignisse wie der WannaCry-Ransomware-Angriff haben gezeigt, wie schnell solche Bedrohungen globale Ausmaße annehmen können, Unternehmen lahmlegen und kritische Infrastrukturen bedrohen. Angesichts der Tatsache, dass solche Angriffe in ihrer Komplexität und Häufigkeit zunehmen, ist es von entscheidender Bedeutung, sich über Vorgehensweisen zur Erkennung und Verhinderung von Ransomware zu informieren.
Unser Ratgeberartikel bietet umfassende Informationen zum Verständnis von Ransomware, einschließlich ihrer Typen, Verbreitungsmethoden, Erkennungsstrategien und präventiven Maßnahmen. Es werden wichtige Konzepte der IT-Sicherheit wie Datensicherung, Wiederherstellung und die Entwicklung eines Notfallplans behandelt. Des Weiteren wird auf Sicherheitssoftware eingegangen, die dabei helfen kann, Ransomware-Angriffe abzuwehren, und es werden Schritte aufgezeigt, die im Falle eines Ransomware-Angriffs zu unternehmen sind. Schlussendlich wird die Bedeutung der Datenrettung und der Aufbau von Cyber-Resilienz hervorgehoben, um zukünftige Bedrohungen effektiver abwehren zu können.
Was ist Ransomware?
Ransomware, auch als Erpressungssoftware, Kryptotrojaner oder Verschlüsselungstrojaner bekannt, ist eine Art von Malware, die darauf abzielt, von ihren Opfern ein Lösegeld zu erpressen. Diese Schadsoftware verschlüsselt die Daten auf dem Computer des Opfers oder sperrt den Zugriff darauf und fordert dann eine Zahlung, um die Daten wieder zugänglich zu machen oder das Gerät zu entsperren.
Erpressung durch Datenverschlüsselung
Ransomware nutzt die Angst und Notlage der Nutzer aus, indem sie persönliche oder geschäftliche Daten verschlüsselt. Häufig betroffen sind Dokumente, Bilder und andere wichtige Dateien, die ohne entsprechende Sicherheitskopien für den Nutzer unwiederbringlich verloren sein könnten. Der Zugriff auf diese Daten wird erst nach der Zahlung eines Lösegeldes, oft in Form von Kryptowährungen, wieder gewährt.
Typen von Ransomware
Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Ransomware:
- Screenlocker: Diese Art von Ransomware sperrt den Zugang zum Computer oder zu bestimmten Funktionen und zeigt eine Lösegeldforderung auf dem Bildschirm an.
- File-Encrypter: Diese Varianten verschlüsseln die Dateien auf dem Computer und machen sie unzugänglich, bis das Lösegeld gezahlt wird.
Verbreitung und Infektion
Ransomware kann auf verschiedene Weise verbreitet werden, darunter Phishing-E-Mails, infizierte Software-Downloads oder über Sicherheitslücken in Netzwerken. Einmal aktiviert, kann die Ransomware sich auch auf andere Geräte innerhalb desselben Netzwerks ausbreiten und so ganze Organisationen lahmlegen.
Erkennung von Ransomware
Die Erkennung von Ransomware kann besonders herausfordernd sein, da viele Varianten darauf ausgelegt sind, unentdeckt zu bleiben, bis die Verschlüsselung abgeschlossen ist. Moderne Antivirenprogramme und Sicherheitssoftware sind in der Lage, viele bekannte Formen von Ransomware zu erkennen und zu blockieren, doch die ständige Weiterentwicklung der Ransomware erfordert kontinuierliche Updates und Anpassungen der Sicherheitsmaßnahmen.
Ransomware stellt eine ernsthafte Bedrohung für Einzelpersonen und Unternehmen jeder Größe dar. Es ist entscheidend, sich über die Funktionsweise und die Präventionsmaßnahmen zu informieren, um potenzielle Angriffe abwehren zu können.
Typen von Ransomware
Ransomware-Angriffe haben verschiedene Formen angenommen, von denen jede ihre eigene Vorgehensweise und Folgen hat. Zu den häufigsten Typen gehören Kryptotrojaner und Lockscreen-Trojaner.
Kryptotrojaner
Kryptotrojaner sind eine verbreitete Form von Ransomware, die Daten auf dem infizierten System verschlüsselt. Diese Art der Ransomware zielt darauf ab, den Zugriff auf wichtige Dateien zu sperren, indem sie diese verschlüsselt und dann ein Lösegeld für die Entschlüsselung verlangt. Ein bekanntes Beispiel für einen Kryptotrojaner ist „Locky“, der sich hauptsächlich über infizierte E-Mail-Anhänge verbreitet und Dateien mit der Endung .locky verschlüsselt. Ein weiterer bemerkenswerter Kryptotrojaner ist „GandCrab“, der sich über gefälschte Bewerbungs-E-Mails verbreitet und bei Aktivierung von Makros beginnt, Daten zu verschlüsseln. Die Bedrohung durch Kryptotrojaner ist besonders hoch für kleine und mittlere Unternehmen, da ein Datenverlust gravierende finanzielle Schäden verursachen kann.
Lockscreen-Trojaner
Lockscreen-Trojaner blockieren den Zugang zum gesamten Betriebssystem oder zu bestimmten Funktionen und fordern das Opfer auf, ein Lösegeld zu zahlen, um den Zugriff wiederherzustellen. Ein typisches Erkennungszeichen für diese Art von Ransomware ist eine gefälschte Meldung von einer Behörde, die auf dem Bildschirm angezeigt wird und nicht geschlossen werden kann. „SimpleLocker“ ist ein Beispiel für einen Lockscreen-Trojaner, der persönliche Dateien verschlüsselt und das System mit einer nicht entfernbaren Sperre unbenutzbar macht. Der Lockscreen enthält eine Nachricht, die zur Zahlung eines Lösegeldes auffordert.
Die Entwicklung der Ransomware hat zu noch ausgeklügelteren Erpressungsmethoden geführt, wie der Double und Triple Extortion. Bei Double Extortion werden nicht nur die Daten verschlüsselt, sondern auch sensible Informationen extrahiert und mit ihrer Veröffentlichung gedroht, falls das Lösegeld nicht gezahlt wird. Ein Beispiel hierfür ist die CONTI-Ransomware, die Daten von Unternehmen verschlüsselt und auf einem Dark-Web-Blog veröffentlicht hat. Triple Extortion erweitert diese Taktik, indem zusätzlich Dritte, die von den Daten abhängig sind, erpresst werden.
Diese verschiedenen Typen von Ransomware zeigen, wie wichtig es ist, effektive Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und stets über die neuesten Sicherheitsupdates und -strategien informiert zu sein, um sich vor diesen schädlichen Angriffen zu schützen.
Verbreitungsmethoden von Ransomware
Ransomware verbreitet sich auf vielfältige Weise, wobei Phishing und infizierte Webseiten zu den häufigsten Methoden gehören.
Phishing
Phishing ist eine der verbreitetsten Techniken, um Ransomware zu verbreiten. Angreifer senden E-Mails, die den Empfänger dazu auffordern, einen schädlichen Anhang zu öffnen oder auf einen gefährlichen Link zu klicken. Diese E-Mails können hochgradig personalisiert sein, insbesondere wenn sie sich an hochrangige Personen in Unternehmen richten. Die Anhänge können in verschiedenen Formaten vorliegen, darunter ZIP-Archive, PDFs, Word-Dokumente oder Excel-Tabellen. Sobald der Anhang geöffnet oder der Link angeklickt wird, beginnt die Ransomware mit der Verschlüsselung der Daten auf dem System des Opfers. Die Nachrichten sind oft so formuliert, dass sie ein Gefühl der Dringlichkeit oder Neugier erzeugen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der Empfänger auf den schädlichen Inhalt reagiert.
Infizierte Webseiten
Eine weitere häufige Methode zur Verbreitung von Ransomware sind infizierte Webseiten. Diese Technik wird oft als "Drive-by-Download" bezeichnet. Dabei wird der schädliche Code auf einer Webseite platziert, entweder direkt durch den Angreifer oder durch Ausnutzung von Sicherheitslücken auf seriösen Seiten. Besucher der Webseite müssen nicht aktiv etwas herunterladen oder anklicken; allein der Besuch der infizierten Seite kann ausreichen, um die Ransomware unbemerkt zu installieren. Der Schadcode untersucht das Gerät nach spezifischen Schwachstellen und führt die Ransomware im Hintergrund aus, ohne dass das Opfer dies bemerkt.
Diese Verbreitungsmethoden zeigen, wie wichtig es ist, vorsichtig zu sein, sowohl im Umgang mit E-Mails als auch beim Besuch von Webseiten. Sicherheitsbewusstsein und regelmäßige Schulungen können dazu beitragen, die Risiken einer Infektion zu minimieren.
Erkennen von Ransomware
Symptome auf dem Computer
Wenn es ungewöhnlich lange dauert, einfache Dateien wie ein Word-Dokument zu öffnen, oder wenn unerklärliche Leistungseinbußen auftreten, sollte dies als Warnsignal betrachtet werden. Windows-PCs neigen dazu, sich mit der Zeit zu verlangsamen, aber eine plötzliche Verschlechterung der Leistung kann auf eine Ransomware-Infektion hindeuten. Weitere auffällige Anzeichen sind unbekannte Programme im Startmenü, seltsame Desktop-Verknüpfungen oder nicht identifizierbare .exe-Dateien. Diese könnten darauf hinweisen, dass Ransomware bereits aktiv ist und möglicherweise mit der Verschlüsselung von Dateien begonnen hat.
Ein weiteres klares Indiz für eine Infektion ist das Auftauchen von Dateien mit unbekannten Erweiterungen, an deren Erstellung sich der Nutzer nicht erinnert. Wenn solche Veränderungen bemerkt werden, ist es ratsam, sofort alle Verbindungen zum Netzwerk zu trennen, die IT-Abteilung zu informieren und den Vorfall den zuständigen Behörden für Cyberkriminalität zu melden.
Verdächtige E-Mails
Phishing-E-Mails sind eine der häufigsten Methoden, um Ransomware zu verbreiten. Diese E-Mails können täuschend echt aussehen und oft so gestaltet sein, dass sie von einer vertrauenswürdigen Quelle zu kommen scheinen. Typische Merkmale solcher E-Mails umfassen Aufforderungen, dringend auf einen Link zu klicken oder einen Anhang zu öffnen, was unbedingt vermieden werden sollte. Die Sprache in der E-Mail kann fehlerhaft sein oder ungewöhnliche Formulierungen enthalten, was ebenfalls ein Warnzeichen sein kann.
Besonders verdächtig sind E-Mails, die auf schnelles Handeln drängen, oft verbunden mit Drohungen wie der Sperrung von Konten oder ähnlichen Konsequenzen. Solche Nachrichten können auch unerwartet von Dienstleistern kommen, mit denen man normalerweise keine E-Mails erhält. In solchen Fällen sollte die Echtheit der E-Mail immer durch direkten Kontakt mit dem Unternehmen über einen verifizierten Kommunikationsweg überprüft werden, ohne die in der E-Mail bereitgestellten Links oder Kontaktinformationen zu verwenden.
Diese Informationen und Warnzeichen zu kennen, ist entscheidend, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können und sich vor dem schädlichen Einfluss von Ransomware zu schützen.
Prävention
Zur wirksamen Prävention von Ransomware-Angriffen ist es entscheidend, dass Organisationen und Einzelpersonen proaktive Maßnahmen ergreifen. Hier sind einige Schlüsselstrategien, die implementiert werden können, um die Sicherheit zu erhöhen und das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Software-Updates
Regelmäßige Software-Updates sind eine grundlegende Verteidigungslinie gegen Ransomware. Updates schließen Sicherheitslücken, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten. Es ist wichtig, dass alle System- und Anwendungssoftware unverzüglich aktualisiert wird, sobald neue Patches verfügbar sind. Priorisieren Sie Updates, die kritische Sicherheitslücken schließen, besonders in exponierten Softwarebereichen wie Firewalls und Webservern. Die Implementierung einer zentralen Softwareverteilung kann dabei helfen, die Aktualisierungen effizient und ohne Verzögerungen durchzuführen.
Cyber-Sicherheitsrichtlinien
Eine robuste Cyber-Sicherheitsstrategie umfasst mehrere Ebenen der Verteidigung, von der Endpunktsicherung bis zur Netzwerküberwachung. Folgende Maßnahmen sind empfehlenswert:
-
Endpunktsicherheit: Sichern Sie alle Endpunkte – einschließlich Mobilgeräte – mit Premium-Antivirus- und Antimalware-Software. Nutzen Sie Firewalls sowie Technologien zur Erkennung und Reaktion auf Vorfälle an Endpunkten.
-
Netzwerksegmentierung: Durch die Aufteilung des Netzwerks in kleinere, isolierte Segmente kann die Ausbreitung von Ransomware begrenzt werden. Dies erleichtert auch die Überwachung und das Management von Sicherheitsvorfällen.
-
Datensicherungsstrategien: Führen Sie regelmäßige, verschlüsselte Backups durch und speichern Sie diese getrennt vom Hauptnetzwerk. Dies schützt vor Datenverlust im Falle einer Ransomware-Infektion. Nutzen Sie Cloud-Dienste für eine kontinuierliche und automatisierte Datensicherung, um die Verfügbarkeit und Integrität Ihrer Daten jederzeit zu gewährleisten. Klicken Sie hier für weitere Informationen zu Datensicherungs- und Backupstrategien.
-
Schulung der Mitarbeiter: Mitarbeiter sollten regelmäßig in Cyber-Sicherheitsbewusstsein geschult werden. Dies umfasst das Erkennen von Phishing-E-Mails, den sicheren Umgang mit Passwörtern und das Verständnis der Risiken durch Makros in Dokumenten. Deaktivieren Sie Makros in MS-Office-Dokumenten und konfigurieren Sie vertrauenswürdige Orte für deren Ausführung.
Durch die Umsetzung dieser präventiven Maßnahmen können Sie das Risiko einer Ransomware-Infektion erheblich reduzieren und die Resilienz Ihres Netzwerks gegenüber Cyber-Angriffen stärken.
Sicherheitssoftware zur Abwehr von Ransomware
Antivirus / Endpoint Protection
Antivirus-Programme bieten einen grundlegenden Schutz gegen eine Vielzahl von Bedrohungen, einschließlich Ransomware. Bitdefender, Crowdstrike oder ESET beispielsweise, ist führend in der Schädlingserkennung und -abwehr und bietet umfassenden Schutz vor Online-Bedrohungen. Diese Software bietet nicht nur einen starken Schutz gegen Viren, sondern auch spezielle Ransomware-Abwehrfunktionen. Endpoint Protection Tools erstellen automatisch Sicherheitskopien der Daten des Benutzers und löscht die Ransomware, sobald ein Verschlüsselungsversuch unternommen wird. Kaspersky und Avast bieten ebenfalls sichere Antivirus-Suites, die Ransomware erkennen und blockieren können, bevor sie Schaden anrichten. Diese Programme bieten zusätzlich zu ihrem Ransomware-Schutz auch Funktionen wie sicheren Zahlungsverkehr und Echtzeitschutz.
Anti-Ransomware-Tools
Spezielle Anti-Ransomware-Tools sind darauf ausgelegt, spezifisch gegen Ransomware-Angriffe zu schützen. Trend Micro bietet beispielsweise ein Tool namens "Crypto-Ransomware File Decryptor Tool", das dazu dient, verschlüsselte Dateien wiederherzustellen. Diese Tools ergänzen die traditionellen Antivirus-Programme, indem sie zusätzliche Schutzschichten gegen spezifische Ransomware-Taktiken bieten. Avast nutzt eine Sandbox-Technologie, die es ermöglicht, verdächtige Dateien in einer sicheren Umgebung zu öffnen und zu analysieren, ohne das Risiko einer Infektion des Hauptsystems. Zusätzlich bieten viele dieser Tools heuristische Scanningsmethoden, die verdächtige Verhaltensmuster erkennen und blockieren können, bevor sie Schaden anrichten.
Durch die Kombination von Antivirus-Programmen und spezialisierten Anti-Ransomware-Tools können Benutzer eine robuste Verteidigungslinie gegen die immer raffinierter werdenden Ransomware-Angriffe aufbauen. Diese Softwarelösungen sind unerlässlich für die Sicherheit in der heutigen von Cyber-Bedrohungen geprägten Welt.
Schritte im Falle eines Ransomware-Angriffs
Bei einem Ransomware-Angriff ist schnelles und überlegtes Handeln entscheidend. Hier sind die notwendigen Schritte, die unternommen werden sollten, um den Schaden zu minimieren und eine effektive Reaktion zu gewährleisten.
Notfallmaßnahmen
- Keine Panik: Bewahren Sie Ruhe und vermeiden Sie überstürzte Entscheidungen, die die Situation verschlimmern könnten.
- Netzwerktrennung: Isolieren Sie sofort die betroffenen Geräte vom Netzwerk, um eine weitere Ausbreitung der Ransomware zu verhindern. Ziehen Sie das Netzwerkkabel, ohne die Geräte herunterzufahren, besonders wenn eine forensische Untersuchung geplant ist.
- Benachrichtigung der IT-Abteilung: Informieren Sie umgehend Ihren IT-Dienstleister oder die interne IT-Abteilung über den Vorfall. Schnelles Handeln ist entscheidend, um weiteren Schaden zu vermeiden.
- Dokumentation des Angriffs: Dokumentieren Sie den Angriff sorgfältig. Machen Sie Screenshots von der Lösegeldforderung und den betroffenen Dateien. Notieren Sie den Zeitpunkt der Entdeckung und sichern Sie alle verfügbaren System- und Serverprotokolle.
- Benachrichtigung der Behörden: Melden Sie den Vorfall den zuständigen Behörden. Je nach betroffenen Daten und geltendem Recht kann eine Meldung verpflichtend sein.
Kontakte und Hilfe
- IT-Sicherheitsdienstleister: Sollten Sie externe Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie spezialisierte IT-Sicherheitsdienstleister, die Erfahrung im Umgang mit Ransomware haben.
- Rechtliche Unterstützung: Ziehen Sie einen Rechtsbeistand hinzu, um die rechtlichen Aspekte des Vorfalls zu klären, insbesondere wenn sensible Daten betroffen sind.
- Kommunikationsteam: Informieren Sie Ihr Kommunikationsteam, um eine angemessene externe Kommunikation sicherzustellen, insbesondere wenn öffentliche Bekanntmachungen oder Warnungen erforderlich sind.
Durch das Befolgen dieser Schritte können Sie die Auswirkungen eines Ransomware-Angriffs effektiv managen und die Grundlage für eine erfolgreiche Erholung und Wiederherstellung schaffen.
Datenwiederherstellung nach einem Angriff
Die Wiederherstellung von Daten nach einem Ransomware-Angriff kann eine herausfordernde Aufgabe sein, doch durch vorbereitete Maßnahmen und die Nutzung spezialisierter Tools können betroffene Daten oft erfolgreich zurückgewonnen werden.
Backup-Strategien
Ein effektives Backup ist die stärkste Verteidigung gegen den Verlust von Daten durch Ransomware. Es ist essenziell, regelmäßige Backups durchzuführen und diese auf verschiedenen Medien und an unterschiedlichen Orten zu speichern. Hierbei sollten Organisationen folgende Methoden in Betracht ziehen:
- Vollsicherung: Bei dieser Methode werden alle Daten kopiert und gesichert. Sie ist einfach zu handhaben und stellt im Falle eines Angriffs die schnellste Methode zur vollständigen Wiederherstellung dar.
- Differentielle und inkrementelle Backups: Diese Methoden sichern nur die seit der letzten Vollsicherung oder dem letzten inkrementellen Backup veränderten Daten. Sie bieten eine effiziente Möglichkeit, den Speicherbedarf zu minimieren und die Backup-Frequenz zu erhöhen.
Für die maximale Sicherheit ist es ratsam, Backup-Kopien physisch zu trennen und sicherzustellen, dass Backups regelmäßig auf ihre Integrität und Wiederherstellbarkeit getestet werden.
Online-Ressourcen
Im Falle einer Ransomware-Infektion können spezialisierte Online-Ressourcen und Tools zur Datenwiederherstellung entscheidend sein. Wichtige Ressourcen umfassen:
- No More Ransom: Diese von Europol, Kaspersky und anderen IT-Sicherheitsunternehmen unterstützte Initiative bietet Informationen und Zugang zu einer Vielzahl von Entschlüsselungstools, die helfen können, verschlüsselte Dateien ohne Zahlung eines Lösegelds wiederherzustellen.
- Entschlüsselungstools von Sicherheitsanbietern: Viele IT-Sicherheitsfirmen wie Avast und Trend Micro bieten spezielle Tools zur Entschlüsselung von durch Ransomware betroffenen Dateien an. Diese Tools sind oft kostenlos verfügbar und können eine wertvolle Hilfe bei der Wiederherstellung sein.
- Ransomware Reverse: Professionelle Datenrettung bei Ransomware finden Sie unter dem angegebenen Link.
Die Nutzung dieser Ressourcen in Kombination mit einer soliden Backup-Strategie erhöht die Chancen, nach einem Ransomware-Angriff erfolgreich Daten wiederherzustellen und den normalen Betrieb schnell wieder aufzunehmen.
Schlussfolgerung
Durch die umfassende Behandlung der Thematik Ransomware, von den grundlegenden Konzepten bis hin zu spezifischen Präventions- und Wiederherstellungsstrategien, wurde deutlich, wie kritisch es ist, eine mehrschichtige Sicherheitsstrategie zu verfolgen. Die Kernbotschaft des Artikels unterstreicht die Notwendigkeit, sowohl technische Maßnahmen wie regelmäßige Software-Updates und den Einsatz von Antivirus-Programmen als auch menschliche Faktoren, etwa durch Schulungen zur Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins, zu integrieren. Dies liefert einen ganzheitlichen Ansatz zur Minimierung von Risiken und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Ransomware-Angriffe.
Im Hinblick auf die Zukunft ist es evident, dass sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen sich kontinuierlich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Cyberbedrohungen informieren und ihre Sicherheitspraktiken entsprechend anpassen müssen. Die Erkenntnisse und Hinweise, die in diesem Artikel präsentiert wurden, bieten einen soliden Ausgangspunkt. Doch letztendlich ist es die fortlaufende Anpassung und Evolution der Sicherheitsstrategien, die in einer sich ständig verändernden Bedrohungslandschaft den Unterschied ausmachen wird.
Fragen und Antworten zu: Ransomware
Was stellt den effektivsten Schutz gegen Ransomware dar?
Der beste Schutz gegen Ransomware ist die Verwendung hochwertiger Antivirensoftware. Zu den Top-Bewertungen für 2024 gehören ESET, Crowdstrike, Microsoft Defender, Bitdefender Antivirus, Kaspersky Internet Security, Avast Antivirus, Norton Antivirus und Trend Micro Antivirus. Diese Programme bieten umfassende Sicherheitsfunktionen und Benutzerfreundlichkeit.
Wie erkenne ich, ob mein PC von einem Virus befallen ist?
Anzeichen einer Virusinfektion können sein: unerwartete System- oder Programmabstürze, fehlerhafte Funktionen von Programmen oder dem Betriebssystem, selbständiges Öffnen von Programmen, unerklärliches Herunterfahren des Geräts, eine Verlangsamung der Geräteleistung oder eine reduzierte Internetgeschwindigkeit.
Wie kann ich Ransomware von meinem Computer entfernen?
Um Ransomware zu entfernen, sollten Sie folgende Schritte befolgen: Zuerst trennen Sie die Internetverbindung. Dann führen Sie eine Überprüfung mit Ihrer Sicherheitssoftware durch. Anschließend nutzen Sie ein spezielles Ransomware-Entschlüsselungstool. Abschließend stellen Sie Ihre Daten aus einem Backup wieder her.
Wie infizieren sich Computer am häufigsten mit Ransomware?
Eine häufige Methode, durch die sich Ransomware verbreitet, ist die Ausnutzung von Schwachstellen in Softwareprogrammen, die oft schon vom Hersteller behoben wurden. Dies ist einer der drei häufigsten Einfallsvektoren für Ransomware-Attacken.